X.400 SE Connector

Verwendung

Ein X.400 SE Connector empfängt und versendet Nachrichten auf Basis des internationalen Standards X.400.

Über X.400 werden Nachrichten in einem geschlossenen Rechnernetz ausgetauscht. Sowohl Absender als auch Empfänger der Nachricht besitzen X.400-Mailboxen in diesem Netz. Alle Nachrichten werden grundsätzlich über diese X.400-Mailboxen vermittelt, d.h. eine Nachricht wird zu der X.400-Mailbox des Senders geschickt, von dort an die X.400-Mailbox des Empfängers übermittelt und vom Empfänger abgeholt. In der INUBIT-Software werden die Nachrichten von einem Isode-Client an die X.400-Mailbox übermittelt, der zusätzlich installiert werden muss.

Verbindungskosten reduzieren

Falls Ihr Provider die Verbindungen zu Ihrer X.400-Mailbox pro angefangene Minute oder pro Login berechnet, ist es sinnvoll, die folgenden Maßnahmen zu berücksichtigen, um die Verbindungskosten zu reduzieren:

  • Abholung von Nachrichten

    • Aktivieren Sie die Keep-alive-Funktion.

    • Reduzieren Sie die Anzahl der Verbindungen pro Tag.

  • Versand von Nachrichten

    Bündeln Sie die Nachrichten vor dem Versenden. Konvertieren Sie dazu die Nachrichten in das IBIS-X400-Format und führen Sie die Nachrichten mit einem XSLT Converter zusammen, bevor Sie diese versenden. Das XML Schema und eine Beispielnachricht finden Sie im INUBIT‑Repository im Verzeichnis /Global/System/Mapping Templates/X.400 SE Connector.

Konnektortypen

Die Funktion eines X.400 SE Connectors ist von seiner Konfiguration abhängig:

  • Input Connector

    Verbindet sich mit einer X.400-Mailbox, holt Nachrichten aus der Box ab und übergibt sie dem Technical Workflow.

    Das Format der Daten, in welchem diese an den Workflow weitergegeben werden, hängt von der Konfiguration des Input Connectors ab.

  • Output Connector

    Verbindet sich mit einer X.400-Box und versendet eine oder mehrere X.400-Nachrichten.

    Das Format der X.400-Nachricht hängt von der Konfiguration des Output Connectors ab.

Voraussetzungen für den Betrieb

Voraussetzungen

  • Sie haben eines der unterstützten Java Development Kits installiert.

  • Sie benötigen zusätzlich zum Isode-Client einen stunnel Proxy, um den X.400 Connector zu benutzen.

    Laden Sie den stunnel Client herunter und installieren Sie diesen, falls er auf ihrem Gerät fehlt.

  • Um das Telekom-Zertifikat nutzen zu können, muss in der stunnel.conf Datei das Business Mail-Zertifikat im CAfile Feld (relativ oder absolut) referenziert und die Überprüfung aktiviert sein, zum Beispiel:

    verify = 2
    CAfile = certs.pem
  • Sie haben Ihren X.400 Connector korrekt konfiguriert, siehe Dialog X.400 Zugangsdaten.

Zusätzliche Software

Sie müssen folgende Software installieren:

Isode-Client

Den Isode-Client erhalten Sie von der Virtimo AG. Er steht für verschiedene Plattformen zur Verfügung.

Beachten Sie, dass die Dienstinstallation des Isode-Clients nicht notwendig ist. Nur die API des Clients wird angesprochen.

stunnel-Client

Den stunnel-Client erhalten Sie auf der offiziellen stunnel-Website.

Isode unter Windows installieren

So gehen Sie vor

  1. Installieren Sie den Isode-Client. Wählen Sie dabei das Setup Typical.

  2. Um den Pfad zum bin-Verzeichnis des Isode-Clients der globalen Path-Variable hinzuzufügen, wählen Sie Start > Einstellungen > Systemsteuerung. Das Fenster Systemsteuerung wird angezeigt.

  3. Doppelklicken Sie den Eintrag System. Das Fenster Systemeigenschaften öffnet sich.

  4. Zeigen Sie das Register Erweitert an.

  5. Klicken Sie auf den Button Umgebungsvariablen. Das gleichnamige Fenster öffnet sich.

  6. Markieren Sie im Bereich Systemvariablen die Variable Path.

  7. Klicken Sie auf Bearbeiten.

  8. Fügen Sie am Ende der Einträge ein Semikolon und dann den Pfad zum bin-Verzeichnis des Isode-Clients ein.

Isode für Linux installieren

So gehen Sie vor

  1. Laden Sie die für Ihr Betriebssystem geeigneten Dateien der Isode-Bibliothek herunter.

  2. Erstellen Sie den Benutzer pp unter der Benutzergruppe bin, sofern dieser nicht existiert.

  3. Installieren Sie die Isode-RPM-Dateien.

  4. Stellen Sie sicher, dass der Benutzer pp Lese- und Schreibrechte auf die Verzeichnisse /etc/isode und /var/isode hat.

Lesebestätigungen mit dem X.400 SE Connector abholen und versenden

Lesebestätigungen versenden

Wenn für Nachrichten Lesebestätigungen angefordert sind, erzeugt und versendet ein X.400 SE Input Connector automatisch Lesebestätigungen:

  • Nachrichten, für die eine Lesebestätigung angefordert wird, enthalten ein isIPN-Element mit dem Wert false.

  • Lesebestätigungen enthalten ein isIPN-Element mit dem Wert true.

Lesebestätigungen abholen

Lesebestätigungen für Nachrichten, die mit einem X.400 SE Output Connector versendet wurden, werden nur dann aus der X.400-Mailbox abgeholt, wenn Sie XML-Nachrichten abholen.

Dialogbeschreibungen

Dialog X.400 Zugangsdaten

In diesem Dialog geben Sie die Zugangsdaten zu Ihrer X.400-Box und Ihre Absenderadresse an.

Grundkonfiguration

  • PA Adresse

    Adresse des Providers Ihrer X.400 Box. Ersetzen Sie Hostnamen und Port durch die Angaben Ihres X.400-Providers. Hostnamen und Port-Nummer finden Sie am Ende der Vorbelegung:

"OMSPSAP"/"SOMS_OSI_SERVER"/"TOMS_OSI_SERVER"/URI+0000+URL+itot://localhost:5432

  • localhost: Hostname

  • 5432: Port-Nummer

    Der Button Standard stellt die Vorbelegung wieder her.

    Die Verbindungsverschlüsselung zur X.400-Box der Telekom muss über stunnel mit 128 Bit erfolgen.

    Wenn Sie den Hostnamen oder die Portnummer in der PA Adresse ändern, müssen Sie dieselben Änderungen auch in der stunnel-Konfiguration vornehmen.

    Verbindungen zu X.400-Mailboxen anderer Anbieter, die bis 56 Bit‑SSL‑Verschlüsselung benötigen, können Sie weiterhin mit dem Protokoll itots ohne stunnel verschlüsseln.

    • DN Bind

      Domainangabe. Standard ist C=de für Deutschland.

      Wenn Sie den X.400 SE-Konnektor in einem anderen Land einsetzen, müssen Sie das Länderkürzel entsprechend ändern.

      Der Button Standard stellt die Vorbelegung wieder her.

Authentifizierung

  • OR Adresse

    (Abkürzung für Originator/Recipient = Absenderadresse)

    Wenn Sie mehrere X.400 SE-Konnektoren mit derselben OR‑Adresse konfigurieren, dann müssen alle Konnektoren dieselben Einstellungen haben. Sonst überschreiben sich die Konnektoren gegenseitig die Verbindungseinstellungen.

    Beispiel: /S=INUBIT/O=INUBIT-IS/A=viaT/C=de

    Die folgende Tabelle erläutert die Adressbestandteile. Das beschriebene Format wird von der Deutschen Telekom unterstützt. Wenn Sie Ihre X.400-Box bei einem anderen Anbieter gemietet haben, erfragen Sie dort das unterstützte Adressformat:

    Abkürzung Steht für Erläuterung Anmerkungen

    S

    Surname

    Name der Firma oder Nachname des Absenders

    Statt S und O können Sie auch die UA-ID verwenden, z.B. /UA-ID=2048188/A=viaT/ C=de

    O

    Organization Name

    Beliebiger Name, z.B. O=tu-berlin, wenn die Internetadresse cs.tu-berlin.telekom.de ist

    A

    Administration Domain

    Z.B. A=INUBIT, wenn die Internetadresse www.INUBIT.com ist. viaT bedeutet, dass die Adresse bei der Telekom angemeldet ist.

    Ob Angaben für A und C erforderlich sind und welche Werte sie enthalten, kann Ihnen der Empfänger mitteilen.

    C

    Country Name

    Z.B. C=de für Deutschland

    Groß- und Kleinschreibung werden nicht unterschieden.

  • Passwort

    Sie erhalten das Passwort von Ihrem X.400-Provider.

Keep-alive-Konfiguration der Verbindung

  • Keep-alive aktivieren

    Wenn markiert, dann wird die Verbindung zwischen X.400-Box und dem X.400 SE Connector so lange offen gehalten, bis das Timeout abgelaufen ist. Aktivieren Sie diese Option, wenn Ihr X.400-Provider die Kosten pro Login abrechnet.

  • Timeout (Sekunden)

    Das Timeout gibt an, wie viele Sekunden nach der letzten Ausführung des Konnektors die Verbindung geschlossen werden kann. Durch Angabe eines Timeouts vermeiden Sie, dass Verbindungen z.B. nachts offen bleiben, obwohl keine Workflows ausgeführt werden.

Verbindungstest

  • Verbindung testen

    Zum Testen, ob die Verbindung mit Ihren Angaben erfolgreich aufgebaut werden kann.

Dialog Datenweitergabe konfigurieren

(Input Connector)

In diesem Dialog konfigurieren Sie Filter und eine Lesereihenfolge für einzulesende Nachrichten sowie das Nachrichtenformat, das an das nächste Modul weitergegeben wird.

Nachrichtenfilter

  • Filter hinzufügen (Button)

    Der Button fügt eine Filter-Option für Eingangsnachrichten ein.

    Sie können den Absender und den Betreff der abzuholenden Nachrichten mit den Bedingungen enthält/enthält nicht filtern.

  • Nachrichten nach dem Lesen löschen

    Wenn markiert, werden die Nachrichten nach dem Abholen aus der X.400-Box gelöscht.

  • Nur neue Nachrichten abholen

    Wenn markiert, dann werden nur neue Nachrichten abgeholt.

Lesereihenfolge

Wenn mehr als eine Nachricht übertragen wird, legen Sie fest, welche Nachrichten zuerst übertragen werden und in welcher Reihenfolge.

Die Option Alphabetisch sortiert nach der Betreffzeile, die Option Chronologisch sortiert nach dem Datum.

Konfiguration des Ausgangsformates

  • Ausgabeformat

    • DATA

      Die abgeholte Nachricht wird unverändert ausgegeben.

    • XML

      Die Nachricht wird in das IBIS-X400-Format konvertiert und ausgegeben. Das XML-Schema sowie eine Beispielnachricht für dieses Format finden Sie im INUBIT-Repository im Verzeichnis /Global/System/Mapping Templates/X.400 SE Connector.

  • Nummer des Anhangs

    (Nur bei Ausgabeformat DATA)

    Wenn mehrere Anhänge existieren, dann müssen Sie im Feld Nummer des Anhangs angeben, welcher Anhang übertragen werden soll.

    Beachten Sie, dass der Inhalt einer X.400-Nachricht als Anhang behandelt wird!

  • Max. Anzahl Nachrichten

    (Nur bei Ausgabeformat XML)

    Maximale Anzahl von Nachrichten, die eingelesen werden.

    Falls ein Wert kleiner oder gleich Null gewählt wird, werden so viele Nachrichten abgeholt wie verfügbar sind.

  • Inklusive Anhänge

    (Nur bei Ausgabeformat XML)

    Wenn markiert, dann werden auch Anhänge übertragen. Wenn nicht markiert, dann werden nur die Header-Informationen abgeholt.

    Beachten Sie, dass der Inhalt einer X.400-Nachricht als Anhang behandelt wird!

  • Inhalte immer Base64 kodieren

    (Nur bei Ausgabeformat XML)

    Um Binärdaten korrekt weiterzuleiten, z.B. als Zip- oder PDF-Dateien.

  • 8-bit Text-Anhänge unkodiert abholen

    Um Nachrichten ohne feste Zeichenkodierung als Raw-Daten weiterzuleiten. Die Nachrichten werden ohne Konvertierung aus dem Text-Anhang übernommen.

  • Nachrichten überspringen, die Fehler beim Abholen erzeugen

    Wenn gesetzt, werden alle XML-Nachrichten, bei denen beim Abholen Fehler auftreten, ignoriert und auf dem Server belassen.

    Wenn nicht gesetzt, bricht das Abholen der Nachrichten mit einem Fehler ab.

Dialog Nachrichtenoptionen für den Versand

(Output Connector)

In diesem Dialog legen Sie u.a. Empfänger, Betreff und Format der zu versendenden Nachrichten fest und konfigurieren die Anhänge.

Um die Verbindungskosten zu senken, empfiehlt die Virtimo AG, bei einer Ausführung des Konnektors mehrere Nachrichten zu versenden.

Konfiguration des Eingangsformates

  • Format

    • TXT

      Die Eingangsnachricht enthält Text in dem Format, dass bei der Option Kodierung angegeben ist.

    • DATA

      Die Eingangsnachricht enthält Daten, die unverändert weitergegeben werden sollen.

    • XML

      Die Eingangsnachricht liegt im IBIS-X400 XML-Format vor.

      Das entsprechende XML Schema sowie eine Beispielnachricht finden Sie im INUBIT-Repository im Verzeichnis /Global/System/Mapping Templates/X.400 SE Connector.

  • Kodierung

    (Nur bei Text als Eingangsnachricht)

    Zeichensatz der Eingangsnachrichten. Die Angabe wird benötigt, um byte-kodierte Eingangsdaten korrekt in den Zeichensatz zu konvertieren, der bei der Option Anhangtyp angegeben ist.

Eigenschaften der Nachricht

  • Betreff

    Aussagekräftige Beschreibung der Nachricht.

  • Empfänger

    Für Informationen über das Adressformat des Empfängers siehe Dialog X.400 Zugangsdaten.

    Betreff und Empfänger sind optional, wenn Sie XML als Eingangsformat ausgewählt haben. Wenn die Felder ausgefüllt sind, wird der Empfänger zusätzlich zu bereits in den Nachrichten vorhandenen Empfängern in die XML-Datei eingefügt. Der Betreff wird für alle Nachrichten übernommen und überschreibt die eventuell vorhandenen Betreffs.

  • Versandbestätigung

    Wenn markiert, dann wird ein Nachweis darüber angefordert, dass die Nachricht verschickt wurde.

    Die Versandbestätigung wird automatisch vom X.400-Gateway an Sie als Absender der Nachricht gesendet und enthält die ID der verschickten Nachricht.

  • Lesebestätigung

    Wenn markiert, dann wird eine Lesebestätigung angefordert.

    Die Lesebestätigung wird automatisch an Sie als Absender der Nachrichten gesendet, sobald die Geschäftspartner die Nachrichten aus der X.400-Box abholen.

Anhangskonfiguration

(Nur bei Eingangsformat DATA und TXT)

  • Anhangtyp

    Um festzulegen, mit welchem Zeichensatz die Eingangsnachricht des Output Connectors versendet werden soll, wählen Sie einen der folgenden Typen:

    • ISO8859_1

      8-Bit-Zeichensatz, enthält viele Sonderzeichen der westeuropäischen Sprachen.

    • ISO8859_2

      8-Bit-Zeichensatz mit vielen Sonderzeichen der mittel- und südosteuropäischen Sprachen.

    • IA5

      7-Bit-Zeichensatz gemäß ISO 646 mit verschiedenen lokalen Varianten. Die INUBIT-Software unterstützt die Variante IA5‑US.

    • Binary

      Für Eingangsnachrichten im Binärformat.

    • FILE

      Für Eingangsnachrichten im Binärformat mit FTBP-Anhang (File-Transfer-Bodyparts). Dieser Anhangtyp ermöglicht die Versendung zusätzlicher Dateiinformationen wie z.B. Dateiname.

      Beachten Sie, dass dieser Anhangtyp nicht von allen X.400-Boxen unterstützt wird.

    • ISO8859_1_RAW

      Für die Übertragung von Anhängen ohne feste Zeichenkodierung als Raw-Daten.

  • Dateiname

    (Nur bei Anhangtyp=FILE)

    Zusätzliche Angabe eines Dateinamens für die Ausgangsnachricht.