Datensicherung und -wiederherstellung

Überblick über das Sichern und Wiederherstellen

Die INUBIT-Software bietet folgende Funktionen zur Datensicherung und -wiederherstellung:

  • Backup und Restore

    Beim Backup werden die INUBIT-System- und -Benutzerdaten in einem festgelegten Intervall online mit dem Backup Connector gesichert. Mit den gesicherten Daten kann der Systemzustand zum Zeitpunkt der Datensicherung offline wiederhergestellt werden.
    Siehe

Dieses Feature muss in Ihrer Lizenz freigeschaltet sein, damit Sie es nutzen können. Um Ihre Lizenz erweitern zu lassen, wenden Sie sich an den Support der Virtimo AG.

Beispiel für die Nutzung

Um Ihr System sicher und effizient wiederherstellen zu können, ist es sinnvoll, die beiden Backup-Funktionen der INUBIT-Software und ein Betriebssystem-Backup miteinander zu kombinieren, z.B. so:

  • Wöchentliche Vollsicherung des gesamten Betriebssystems inklusive der verwendeten Datenbanken, zusätzlich täglich eine Differenzialsicherung.

  • Tägliches System- und Benutzergruppen-Backup der INUBIT-Software, am besten nachts, wenn nur wenige Workflows ausgeführt werden.

Backup und Restore

Überblick

Die INUBIT-Software bietet zwei Backup-Typen:

  • System-Backup

    Sichert den aktuellen Systemzustand der INUBIT Process Engine.

    Folgende Verzeichnisse werden immer gesichert: INUBIT Konfiguration (<inubit-installdir>/inubit/server/ibis_root/conf) INUBIT Process Engine Log-Verzeichnis <inubit-installdir>/inubit/server/ibis_root/log ** Die Benutzergruppe admin (umfasst alle Benutzer)

  • Benutzer-/Benutzergruppen-Backup

    Sichert ausgewählte Benutzer oder Benutzergruppen inklusive der untergeordneten Benutzergruppen und Benutzer. Neben Benutzerdaten (inkl. der Daten verlinkter Benutzer) werden alle Workflows, Module, Repository- und Monitoringdateien der ausgewählten Benutzer oder Benutzergruppen gesichert.

    Für Informationen über verlinkte Benutzer siehe Benutzer zu weiteren Benutzergruppen zuordnen und Zuordnung bearbeiten.

Sie können weitere Daten sichern lassen. Siehe Erweiterte Backup-Optionen.

Laufende Prozesse und Datenkonsistenz

Um die Konsistenz des Backups zu gewährleisten, wird das Backup erst gestartet, wenn alle Workflows mit dem Status Processing ihre aktuelle Aufgabe beendet haben bzw. wenn die Workflows der ausgewählten Benutzer/der Benutzergruppe beendet sind. Neue Workflows werden nicht gestartet. Die Workflows werden nach Ablauf der Datensicherung wieder freigegeben.

Backup erstellen

Starten Sie das Backup zu einem Zeitpunkt, zu dem möglichst wenige Workflows aktiv sind!

So gehen Sie vor

  1. Erstellen Sie einen Technical Workflow.

  2. Fügen Sie einen Backup Connector ein.

  3. Markieren Sie beim Konfigurieren die Option System, um ein System-Backup zu erstellen, oder die Option Benutzer/Benutzergruppen, um Benutzerdaten zu sichern.

  4. Geben Sie den Namen der Sicherungsdatei an.

    Die Sicherungsdatei wird in ein Standard-Verzeichnis geschrieben und bei jeder Ausführung des Backup Connectors überschrieben. Dabei gehen die bereits enthaltenen Daten verloren.

  5. Optional: Alle Sicherungsdateien speichern

    1. Markieren Sie im Backup Connector die Option In den Ausgabedatenstrom schreiben.

    2. Fügen Sie in den Technical Workflow einen File oder FTP Connector ein und verbinden Sie diesen mit dem Backup Connector.

→ Nun wird die jeweils aktuelle Sicherungsdatei unter dem angegebenen Namen in das ausgewählte Verzeichnis geschrieben.

Backup offline erstellen

Offline können Sie nur System-Backups erstellen.

So gehen Sie vor

  1. Stoppen Sie die INUBIT Process Engine.

  2. Führen Sie das Script <inubit-installdir>/inubit/bin/restore/backup.sh bzw. backup.bat aus.

  3. Starten Sie die INUBIT Process Engine.

Option zum Beibehalten der Versionen im Offline-Backup

Sie können das Backup-Skript mit einem der folgenden Befehle ausführen:

./backup.bat -f <path to backup zip file> [-rv <versions_to_retain>]

oder

./backup.sh -f <path to backup zip file> [-retainVersion <versions_to_retain>]

-rv oder retainVersion ist ein optionaler Parameter.

Wenn Sie den optionalen Parameter -rv <versions_to_retain> oder -retainVersion <versions_to_retain> verwenden, legen Sie mit dem numerischen Wert <versions_to_retain> fest, wie viele der neuesten Versionen von Workflows oder Modulen gesichert, also beibehalten werden sollen. Frühere Versionen von Workflows und Modulen dann bei der Sicherung übersprungen.

Standardmäßig oder wenn <versions_to_retain> den Wert 0 hat, werden alle Versionen gesichert.

Hat ein Workflow oder Modul weniger als <versions_to_retain> Versionen, dann werden diese alle gesichert. Die HEAD-Version wird immer gesichert.

Die Nummerierung der Versionen bleibt nach der Migration dieselbe; die Versionserhöhung wird bei der höchsten Versionsnummer fortgesetzt.

Wenn die <versions_to_retain> eine negative Zahl ist, wird ein Fehler ausgelöst und die Sicherung wird mit einer Fehlermeldung abgebrochen.

Fehler im Offline-Backup verwalten

Bei einem Offline-Backup haben Sie die Möglichkeit, die Fehler mit einem der folgenden Befehle zu verwalten:

./backup.bat <path to backup zip file> -fe

oder

./backup.sh <path to backup zip file> -failOnError

Die optionalen Parameter gelten nur für die Offline-Backup Szenarien. Wenn Sie die Option -fe oder -failOnError verwenden, wird der Backup-Prozess beim ersten Fehler wie bisher abgebrochen.

System oder Benutzer/Benutzergruppen wiederherstellen

Um einen ausgewählten Systemzustand bzw. Benutzer/Benutzergruppenzustand offline wieder herzustellen, nutzen Sie die Restore-Applikation.

Ein System-Backup überschreibt die wiederherzustellende INUBIT-Installation. Falls Sie z.B. nach dem Erstellen eines System-Backups weitere Benutzergruppen angelegt haben, dann sind diese Benutzergruppen nach dem Einspielen des System-Backups nicht mehr vorhanden. Die Datei ibis.xml wird nicht wiederhergestellt. Um die Angaben zu übernehmen, extrahieren Sie die Datei ibis.xml aus dem Backup-Archiv und übernehmen Sie die Werte in die Datei ibis.xml Ihrer INUBIT-Installation.

Die Lizenzdatei license.xml muss nach dem System Backup erneut in das Verzeichnis <inubit-installdir>/inubit/server/ibis_root/conf kopiert werden. Die Lizenzdatei sollten Sie daher vor dem System Backup aus dem alten Verzeichnis <inubit-installdir>/inubit/server/ibis_root/conf herauskopieren und sichern.

Beim Benutzer/Benutzergruppen-Backup wird immer nur die Gruppe komplett zurückgesetzt, für die das Backup eingespielt wird. Wenn Sie z.B. ein Backup der Admin-Gruppe wiederherstellen, dann werden alle Benutzergruppen unterhalb von Admin zurückgesetzt. Wenn Sie das Backup einer Untergruppe von Admin wiederherstellen, dann wird nur die ausgewählte Gruppe zurückgesetzt, alle anderen Untergruppen von Admin bleiben erhalten.

Wenn das Modul EDI Signature Utility nach dem Wiederherstellen im Zielsystem nicht vorhanden ist, führen Sie die manuellen Patch-Schritte im INUBIT Patch-Installationshandbuch aus.

Voraussetzungen

  • Bei Wiederherstellung eines System-Backups:

    Das Betriebssystem, auf dem das System-Backup erstellt wurde, ist identisch mit dem Betriebssystem, auf dem das Zielsystem installiert ist.

  • Die INUBIT Process Engine ist gestoppt.

So gehen Sie vor

  1. Öffnen Sie eine Kommandozeile.

  2. Starten Sie im Verzeichnis <inubit-installdir>/inubit/bin/restore/ das Skript restore.bat bzw. .sh.
    Übergeben Sie als Argument des Parameters --file den absoluten Pfad der Datei, welche das Backup enthält.

    Erläuterungen zu den Parametern erhalten Sie, indem Sie restore.bat bzw. .sh mit dem Parameter -h aufrufen.

    Um bestimmte Daten skriptgesteuert wiederherzustellen, nutzen Sie die einzelnen Optionen des Restore-Skripts. Siehe Optionen des Restore-Skripts.

  3. Nur beim Wiederherstellen von Bibliotheken

    Für jedes wiederherzustellende Verzeichnis (<inubit‑installdir>/server/lib/ext und <`inubit‑installdir>/server/lib/system`) wird eine Bestätigungsaufforderung angezeigt.

    Bestätigen Sie jedes Verzeichnis, das Sie wiederherstellen lassen möchten, mit Y.

  4. Nur beim Wiederherstellen von Benutzern/Benutzergruppen:

    Für jeden wiederherzustellenden Benutzer und für jede Benutzergruppe wird eine Bestätigungsaufforderung angezeigt.

    Bestätigen Sie alle Benutzern/Benutzergruppen, die Sie wiederherstellen lassen möchten, mit Y.

    Falls Sie ein Benutzer-Backup, das mit dem Backup Connector vor INUBIT 8.0.3 erstellt wurde, wiederherstellen möchten, erhalten Sie evtl. die Fehlermeldung:

    NoClassDefFound error related to logger class.

    Öffnen Sie in diesem Fall das Backup-Verzeichnis conf/deploy/, löschen Sie die Datei ibis.jar und starten Sie erneut die Wiederherstellung.

    Um Konflikte der Prozess-IDs der wiederhergestellten Prozesse mit Prozess-IDs bereits vorhandener Prozesse zu vermeiden, werden beim Wiederherstellen eines Benutzers/einer Benutzergruppe die Prozess-IDs der wiederhergestellten Prozesse neu vergeben.

Unterschiede bei der Verwendung des Moduls Backup Connector und des Offline-Backups

Die Unterschiede bei der Verwendung des Moduls Backup Connector und des Offline-Backups stehen in der folgenden Tabelle:

Funktionalität Backup Connector Offline-Backup-Script Bemerkung

Voraussetzungen

Die Process Engine ist gestartet.

Die Process Engine ist gestoppt.

Das Modul Backup Connector arbeitet auch im Wartungsmodus.

Unterstützte Backup-Typen

  • System-Backup

  • Benutzer/Benutzergruppen-Backup

Der Name des Benutzers bzw. der Benutzergruppe kann im Backup-Script zu userGroup oder u hinzugefügt werden.

Zu vernachlässigende Optionen

  • Repository

  • Aufgaben und Wait-Mechanismen

  • Monitoring

  • I/O-Daten

Keine

Performance

Langsam

Schneller im Vergleich zum Backup Connector

Das Modul Backup Connector wird gestartet, wenn alle laufenden Prozesse mit dem Status Processing abgeschlossen sind. Der Scheduler wird gestoppt, sodass keine Prozesse mit den Status Retry, Queued oder Waiting erneut gestartet werden. Das stellt sicher, dass keine neuen Prozesse ausgeführt werden.

Datenbankinteraktion

Ja

Interaktion von Cache und Logs